06093nas a2200397 4500008004100000245020900041210007100250260007300321300001100394520480900405653001305214653001205227653001605239653001805255653001405273653001405287653001305301653001905314653001505333653001005348653001105358653001005369653001305379100001805392700002105410700002105431700002105452700001805473700001505491700002005506700001805526700002105544700001905565700002305584856008805607 2003 eng d00aMögliche Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Ausbreitung von primär humanmedizinisch relevanten Krankheitserregern über tierische Vektoren sowie auf die wichtigen Humanparasiten in Deutschland0 aMögliche Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Ausbreitung aBonnbInstitut für Medizinische Parasitologie der Universität Bonn a386 pp3 a
Kurzfassung (2.7 Läuse (Phthiraptera) page 83-84)
Wiederkehrende und neue Infektionskrankheiten, die von Vektoren übertragen werden, scheinen vor allem im Zusammenhang mit Umweltveränderungen weltweit zum Problem zu werden. Deutschland schien davon nicht betroffen. Um sicher zu stellen, dass nicht etwa mangelnde Information wegen fehlender Fachleute diesen Eindruck erzeugte, sollte in diesem Bericht alle tatsächlich oder vermuteten vektorassoziierten Krankheiten und Vektoren erfasst werden. Hierzu wurde im Rahmen des Arbeitskreises Medizinische Arachno- Entomologie eine Arbeitsgruppe gebildet, deren Mitglieder sich u.a. bereits durch praktische Erfahrungen auf dem Gebiet der Stech- mücken, Sandmücken, Zecken sowie der von ihnen übertragenen Krankheiten ausgezeichnet haben.
Es konnte gezeigt werden, dass eine große Zahl von Pathogenen bereits in Deutschland vorhanden ist und auch, dass für andere geeignete Vektoren zur Verfügung stehen, so dass bei Einschleppung durch Reservoirwirte oder erkrankte Reisende autochthone Fälle zu erwarten sind.
Die Beziehung zwischen Vektor, Wirt und Pathogen stellt ein außerordentlich komplexes System dar, in dem vor allem der Vektor und die Entwicklung der Pathogene im Vektor umweltabhängig sind und auch vom Klima beein- flusst werden. Zahlreiche Vektoren und Pathogene scheinen, bedingt durch die vergangene Wärmeperiode eine Ausweitungstendenz nach Norden zu haben. Das gilt z. B. für Zecken und die von ihnen übertragenen Krankheiten wie FSME und Borreliose. Aber auch Sandmücken und Leishmaniosen hätte man in Deutschland nicht vermutet. Die Studie macht sehr deutlich, dass wissenschaftliche Daten, die diesen Trend als gesichert erscheinen ließen, aber noch weitgehend fehlen. Unter solchen Voraussetzungen kann man Ausbrüche von Krankheiten, Endemien oder gar Epidemien nicht voraussagen. In der Europäischen Union (European Network for Research in Global Change, ENRICH) wurde das Thema "Climate and Vektor Borne Diseases" ebenfalls diskutiert und empfohlen, den Umfang und die Verbreitung vektorassoziierter Erkrankungen auf europäischer Ebene zu registrieren u.a. mit dem Ziel einer Kartierung der Vektoren und der "hot spots" der Erreger- Übertragung.
English title: Possible effects of climatic changes on the distribution of arthropode (vector)- borne infectious diseases and human parasites in Germany
Abstract: (Chapter 2.7 Louse (Phthiraptera) page 83 - 84)
Emerging and reemerging vector- borne diseases, seem especially in respect to climatic changes, to become a world-wide problem. Until recently Germany seemed not to be affected.To be sure that not insufficient information due to missing experts led to this impression, this report is supposed to give a detailed description of all actuel and assumed vector-borne diseases and their vectors. Therefore a group of experts in the field of arachno- entomology got together. The members of the group were selected among other criterias due to their practical experiences with special groups of insects and ticks as well as the diseases they transmit.
It was shown that a great number of pathogens already exist in Germany and that suitable vectors for other pathogens have been found, which means that when pathogens are imported by reservoir hosts or infected travelers autochthonous cases are to be expected.
The relationship between vector host and pathogen is a rather complex system in which especially the vector and the development of the pathogen in the vector are dependent upon their environment and climate. Numerous vectors and pathogens seem to display due to the recent warm periods an expansion tendency towards the north. < This is for example the case for ticks and diseases transmitted by these vectors, such as TBE and Lyme disease. Also sandflies and leishmaniasis one would have not expected in Germany. On the other hand this project made it apparent that scientific data which seemed to emphasize that trend still appears to be missing to a large extend. Under such given criteria one cannot predict the outbreak of diseases, endemics or even epidemics.
In the European Union (European Network for Ressearch in Global Change, ENRICH) the topic "Climate and Vector Borne Diseases" was already discussed and recomended to register the extent and spread of vector-borne diseases on a europen basis and among other goals to map vectors and "hot spots" of pathogen transmission.